Sicherer Zugang zu sauberem Wasser

Die klimatischen Bedingungen in den Anden sind rau. Der Boden gibt nicht viel her und die Wasserressourcen in den abgelegenen Landgemeinden sind knapp. Der Klimawandel verstärkt das Problem. Verunreinigtes Wasser führt zu Krankheiten bei Menschen und Tieren. Deshalb ist der Schutz von Wasserquellen und die regelmässige Reinigung der Wassersysteme in den Gemeinden essenziell.

Zeitrahmen

2021-2023

Pfeiler

Existenzsicherung

Projektgemeinschaft

4'058 Familien in 70 ländlichen Gemeinden mit einer Bevölkerung von 13'015 Personen in den abgelegenen Regionen von Apurimac, Cusco und Puno.

Projektgebiet

Ziel des Projekts

Stärkung der lokalen Wasserkomitees, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser für Menschen und Tiere zu gewährleisten, den Erhalt der Landwirtschaft als Lebensgrundlage zu sichern und den allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern.

Einzelheiten zum Projekt

Die meist indigene Bevölkerung in den abgelegenen Dörfern der Anden lebt vor allem von der Landwirtschaft. Die klimatischen Bedingungen sind hart und der Ertrag aus der schweren Arbeit fällt gering aus. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren die Menschen direkt. Die kleine Ernte wird dadurch noch bescheidener. Die Bevölkerung lebt zum Teil in extremer Armut. Sauberes Wasser ist für die Bevölkerung im Hochland überlebenswichtig. Der Klimawandel verknappt das kostbare Gut und durch Tiere, Abfall sowie chemische Düngemittel verschmutzte Quellen führen zu Krankheiten bei Menschen und Tieren. Durch die Förderung der Wasserkomitees in den Gemeinden hat die Landbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser, was zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit beiträgt.

Die Wasserkomitees sind verantwortlich für die Administration, den Betrieb und die Wartung der Trinkwassersysteme in den Gemeinden. Jedes vom Staat rechtlich anerkannte Komitee besteht aus einem Vorstand mit mindestens fünf Mitgliedern, welche für die Administration verantwortlich sind. Sie werden durch die Generalversammlung gewählt, die sich aus Vertretern aller Familien bildet, die sich in einem Register zur Nutzung eingetragen haben. Alle registrierten Familien der Gemeinde helfen bei der Reinigung und Wartung der Wasserleitungen und Wassertanks mit und bezahlen pro Monat eine Gebühr zwischen 25 und 50 Rappen an die Wasserkomitees.

Das Projekt ist Teil von unserem ganzheitlichen Programm Nachhaltige Munizipien und wird sowohl in Peru als auch in Bolivien durchgeführt.

Projektablauf

In Abstimmung mit den technischen Verantwortlichen der Munizipien überprüfen unsere Fachleute in den Gemeinden bestehende Wasserkomitees, beraten sie und rüsten sie mit wasserdichter Arbeitskleidung, Gummistiefeln sowie Werkzeugkasten und Reinigungsmaterial wie Eimer, Bürsten und Besen aus.

Um Nachhaltigkeit zu erlangen, müssen die Wasserkomitees institutionalisiert und für ihre Dienstleistungen entschädigt werden. Unsere Fachleute informieren sie über die staatlichen Normen und wie sie sich als Institution etablieren müssen, um staatlich anerkannt zu werden und dadurch Anspruch auf rechtlichen Schutz, technische Beratung und Finanzierung von Projekten zu erhalten. Danach werden die Massnahmen zum Schutz und zur korrekten Instandhaltung der Wassersysteme besprochen, die Aufgaben verteilt und in Aktivitätsplänen festgehalten.

Unsere Teams begleiten die Komitees in den Gemeinden auf dem Weg von der Gründung bis zur staatlichen Anerkennung und bei der Umsetzung von Massnahmen wie dem Schutz der Wasserquellen. Es werden zum Beispiel Zäune erstellt, damit keine Verschmutzung über Tiere oder Abfall von Menschen in das Wassersystem gelangt. Wichtig ist auch die Aufforstung mit Bäumen rund um eine Wasserquelle, um diese vor dem Austrocknen zu bewahren. Weitere zentrale Massnahmen der Komitees sind die Instandhaltung und Reinigung von Trinkwassertanks und von Wasserleitungssystemen. In Zusammenarbeit mit den lokalen Wasserkomitees kontrollieren unsere Fachpersonen zudem den Chlorgehalt im Wasser und Überwachen die Funktion der Wassersysteme.

Damit die Wasserverschmutzung abnimmt, werden neben den Mitgliedern der Wasserkomitees auch Schulkinder und die allgemeine Bevölkerung für eine korrekte Abfallentsorgung und Umweltthemen wie Aufforstung und Wasserernte sensibilisiert. Dabei kommen von Suyana entwickelte Tischspiele und Malbücher zum Einsatz. Zu diesem Sensibilisierungsprozess gehört auch ein Erfahrungsaustausch mit in den Vorjahren gestärkten Wasserkomitees, welche dabei über ihre Arbeit und positiven Erfahrungen berichten.

Resultate

2021 wurden 69 Wasserkomitees in 70 Gemeinden mit Werkzeugmaterial zur Wartung der Wassersysteme ausgerüstet. 43 Gemeinden führen regelmässig Massnahmen zum Schutz ihrer Wasserquellen durch. 52 Gemeinden mit Trinkwassersystemen verfügen  über sauberes Trinkwasser, das regelmässig mit Chlor desinfiziert wird. Dadurch haben nun 9’623 Menschen sowie 2’927 Familien haben nun einen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dank der ordnungsgemässen Struktur und staatlichen Anerkennung bleiben die lokalen Wasserkomitees auch in Zukunft bestehen.

Kosten: CHF 6’020 (CHF 86 pro Materialkasten).

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