Umstellung auf Ziegenhaltung

"Der Wechsel von der Kuh- zur Ziegenmilchproduktion drängte sich aufgrund der betrieblichen Lage, der damit möglichen Futterproduktion, den sanierungsbedürftigen Stallungen und unseren eigenen Fähigkeiten auf", erzählt das Bauernpaar. "Der Umgang mit diesen Tieren war uns vertraut, da auch die Eltern nebenbei schon Ziegen hielten. Da es zu diesem Zeitpunkt nur wenig professionelle Ziegenhalter gab, konnten wir für die notwendigen Umbauten auf keine Referenzwerte zurückgreifen. Schlussendlich war der Stall massiv teurer als kalkuliert. Trotzdem konnten wir unsere Rechnungen immer bezahlen bis die schlechten Wetterverhältnisse im letzten Sommer unsere letzten Geldreserven für die notwendigen zusätzlichen Futterkäufe erforderten. Dank der Unterstützung von Suyana haben wir diesen Engpass unbeschadet überstanden und können wieder hoffnungsvoll in die Zukunft sehen."

Zeitrahmen

2022

Pfeiler

Existenzsicherung (Landwirtschaft)

Projektgemeinschaft

Bauernfamilie aus dem Berner Jura

Projektgebiet

Einzelheiten zum Projekt

In den Jurahöhen stellen die Produktionsbedingungen andere Anforderungen an die Landwirtschaft als im Talgebiet. Traditionelle Bewirtschaftungsarten haben gerade hier nicht immer eine Zukunft. Dies stellte auch dieses Bauernpaar im westlichen Teil des Berner Juras fest. Ihre alten, engen Stallungen für die Milchkühe waren nicht mehr zeitgemäss und erforderten Investitionen. Jedoch war die Grösse des Hofes mit den vorhandenen Futtergrundlagen für einen sinnvollen Ausbau zu klein. Zudem eignen sich die vorhandenen Flächen aufgrund von Topografie und Klima nicht optimal für die Haltung von Kühen. Eine sinnvolle Alternative zeigte sich in der Umstellung auf die Milchziegenhaltung. Der Konsum von Ziegenmilchprodukten ist steigend und erfreut sich in der jüngeren Vergangenheit einer guten Nachfrage in einem Nischensegment. Bauern, die in die Ziegenhaltung investieren, sind Pioniere. Damit bestehen in diesem Sektor für bauliche Umsetzungen wenig Unterlagen. Ein Umbau kann nur schlecht kalkuliert werden und bedeutet ein gewisses Risiko. So fielen schlussendlich die Gesamtkosten der Umstellung höher aus und verbrauchten alle Reserven. Die äusserst schlechten Wetterbedingungen im letzten Sommer führten zu schmerzlichen Ertragsausfällen beim Raufutter. Die dadurch notwendigen Futterzukäufe führten zu einer ernsthaften Bedrohung dieser Existenz.

Teure Umstellung

Bei neuen Produktionsformen sind die Ersten, die einen solchen Schritt wagen, immer mit sogenannten „Pionierleistungen“ belastet. Das heisst, sie müssen alles Wissen über die Haltung, Bauten und die technischen Einrichtungen selbst beschaffen. Dabei sind die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, welche in der Regel auf theoretischen und nicht auf praktischen Grundlagen beruhen. Dies vereinfacht die Umsetzung nicht und verteuert die Ausführung. Ebenso fehlen den Planern und Stalleinrichtern die Erfahrung und entsprechende Vergleichszahlen. So können auch bei vorsichtigen Berechnungen mit Sicherheitsmargen unverschuldet höhere Umstellungskosten anfallen und die finanziellen Grenzen überreizen.

Die regionalen Grundlagen richtig nutzen

Diese Region mit ihrem eher rauen Klima und den schwachgründigen, meist steilen Flächen, bietet nur eine knapp durchschnittliche Futtergrundlage. Die vorwiegend starke Neigung eignet sich schlecht für die Beweidung mit Rindvieh. Daher passen Geissen wesentlich besser in dieses Gelände und verursachen massiv weniger Schäden an der Grasnarbe. Ohne Bauern mit einer angepassten Tierhaltung wären die Auswirkungen für diese Gegend enorm. Neben dem Verlust von Produktionsgrundlagen für gesunde und nachhaltige Lebensmittel würde die Vergandung der Region überhandnehmen. Mit den in der Schweiz bereits knappen eigenen Ressourcen sollten diese nutzbaren Flächen auf jeden Fall erhalten bleiben.

Finanzierung

Mitarbeiter der Stiftung Suyana haben diese innovative, arbeitsame und motivierte Bauernfamilie besucht. Mit einer Unterstützung von Suyana können sie die schwierigen und herausfordernden Zeiten überstehen. Sie verfügen jetzt wieder über eine nachhaltige, solide und lebenswerte Grundlage und haben damit eine gesicherte Zukunft vor sich.

Gemeinsam schaffen wir es

Für weitere Informationen kontaktieren Sie:

hans.waltenspuel@suyana.ch
+41 41 710 82 21

Hans Waltenspül
Hans Waltenspül

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