Gesunde Lebensbedingungen für Familien

Viele Familien in abgelegenen ländlichen Gebieten Perus leben in grosser Armut unter prekären Bedingungen. Der Ertrag der kleinen landwirtschaftlichen Familienbetriebe reicht gerade aus, um den Eigenbedarf zu decken. Nur selten gibt es einen Überschuss, der verkauft werden kann, um Einkommen für neue Investitionen zu generieren und die Armutslücke zu schliessen. Wir unterstützen die Familien mit Wissen, Ideen und Tipps, indem wir sie befähigen, ihre Lebensbedingungen in Eigenregie zu verbessern.

Zeitrahmen

2021-2023

Pfeiler

Existenzsicherung

Projektgemeinschaft

1'400 Familien in 70 ländlichen Gemeinden (Bevölkerung: 13'015 Personen) in den abgelegenen Regionen Cusco, Puno, Apurimac

Projektgebiet

Ziel des Projekts

Förderung der Gesundheit und der Lebensbedingungen der landwirtschaftlichen Familien durch Verbesserung der Hygiene, der Ernährung und des Einkommens.

Einzelheiten zum Projekt

In den ländlichen Gemeinden ist die Landwirtschaft die wichtigste Einkommensquelle. Die kleinen Familienbetriebe arbeiten mit traditionellen Produktionsmethoden: Die Ernte ist jedoch begrenzt und reicht oft gerade aus, um den eigenen Bedarf zu decken. Nur selten gibt es einen Überschuss, der auf dem Markt verkauft werden kann, um Einnahmen für neue Investitionen zu erzielen oder die Armutslücke zu schliessen. Der Klimawandel erschwert den Zugang zu Wasser, was für Menschen, Tiere und Landwirtschaft lebenswichtig ist. Zudem leben die Familien oft in prekären Verhältnissen, die ihre Gesundheit gefährden.

Durch eine partizipative Projektentwicklung befähigen wir die Familien, ihre Lebensbedingungen aus eigener Initiative und mit eigenen Mitteln zu verbessern. Begleitet werden sie dabei von Fachleuten aus unseren Teams und von lokalen Fachleuten aus der Landwirtschaft, den „Yachac Runas“, deren Familien an demselben Projekt beteiligt sind. Abgesehen von der technischen Unterstützung und den Gesundheitsdiensten erhalten die Familien keine finanziellen Anreize und sind stolz auf das, was sie erreicht haben.

Das Projekt besteht aus drei Kernbereichen, wobei der Schwerpunkt jedes Jahr wechselt. Es ist Teil von unserem ganzheitlichen
Programm Nachhaltige Munizipien und wird in Peru und Bolivien durchgeführt.

Erstes Jahr

Im ersten Jahr konzentrieren sich die Familien auf ihr Zuhause. Da die meisten Familien in ein und demselben Raum kochen, wohnen und schlafen, beschliessen viele, getrennte Küchen/Ess-/Wohnzimmer und getrennte Schlafzimmer für Eltern und Kinder zu schaffen. Häufig wird auch der Kochbereich verbessert und ein Schornstein installiert, damit der Rauch abziehen kann. Ein ökologischer Kühlschrank (der keinen Strom benötigt) und Regale werden gebaut, um Lebensmittel und Kochutensilien frisch und sauber zu halten. Ausserdem bauen viele Familien Toiletten und eine Waschecke im Hof und schaffen einen Platz, wo sie ihren Müll (organisch/anorganisch) trennen können.

Zweites Jahr

Der Schwerpunkt liegt auf der Wassergewinnung, Bewässerungssystemen und der Verbesserung und Diversifizierung der Produktion. Durch das Sammeln von Wasser und der Errichtung von Sammelbecken wird eine gute Wasserversorgung für Menschen, Nutztiere und Landwirtschaft erreicht. Die Bäuerinnen und Bauern lernen, wie man organischen Dünger herstellt und bauen Unterstände/Ställe, Wasser- und Futtertröge für das Vieh. Gewächshäuser für Obst und Gemüse und die Kleintierhaltung verbessern die Ernährung der Familien. Für das Vieh wird Heu angebaut und gelagert, um es im Winter zu füttern. Eine geschickte Auswahl des Viehs führt zu einer verbesserten Zucht.

Drittes Jahr

Die Familien gründen nachhaltige landwirtschaftliche Organisationen, suchen nach neuen Märkten und verkaufen ihre Waren direkt dort. Dank ihrer gemeinsamen Anstrengungen wird die Qualität der Produkte verbessert und neue Märkte erschlossen. All diese Bemühungen führen zu einem höheren Einkommen für die Familien, mehr Stabilität und besseren Lebensbedingungen.

Gemeinsam schaffen wir es

Zwischen 2017 und 2019 waren über 1’700 Familien aktiv an diesem Projekt beteiligt. Sie gründeten 48 landwirtschaftliche Organisationen, u. a. für Erdbeeranbau, Bienenzucht, Pilzanbau, Bio-Avocados, Meerschweinchen (Zucht und Vertrieb), eine Agentur für nachhaltigen Tourismus und eine Käserei. Zwischen 2021 und 2023 wollen wir mit 1’400 Familien zusammenarbeiten, die 28 Bauernorganisationen gründen wollen.

Gemeinsam schaffen wir es

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